Willkommen auf der Homepage der
CMI Ostafrikanische Region
der indischen Karmeliter

Rundbrief Advent 2014

                

Advent 2014: „Tröstet, tröstet mein Volk ..“: Diese Worte aus dem Buch Jesaja, die wir in der Adventszeit wiederholt gehört haben, sind für mich ein Trostspruch geworden, aber auch eine Aufforderung, die Menschen, denen ich in der Seelsorge begegne, zu trösten. Durch diese Trostworte Gottes werde ich auch an eine wichtige Lebensbotschaft meiner lieben Mutter erinnert: Wiederholt hatte sie mir als Kind ans Herz gelegt: „Allein an Gott kannst Du Dich ganz festhalten; denn er ist der einzig wahre und bleibende Halt und Trost, …, wenn alles andere versagt …“. Ja, damit jede und jeder von uns immer im Leben einen festen Halt und einen wahren Trost haben kann, ist Gott auf unsere Ebene gekommen, als einer von uns. An diesem menschgewordenen Gott des Trostes wünsche ich Dir/Euch/Ihnen einen festen Halt im Leben, nicht nur zu Weihnachten, sondern darüber hinaus.

„Was bewegt Dich/Sie zurzeit …?“ – könnte die Frage von denen sein, die mich kennen und von mir ein Lebenszeichen erwarten. Ja, es gibt einiges. Nun bin ich über drei Jahre hier in der Pfarrgemeinde Mainz, eine Aufgabe, die mir auferlegt worden war. Bei der Abwägung meiner Tätigkeit hier merke ich ganz deutlich, wie mein Herz weiterhin sehr stark für Afrika und die Menschen dort schlägt. Das hat seine Gründe: 1. Mich persönlich bewegt noch der innere Drang, dass die angefangenen Projekte, vor allem das HUDUMA Projekt, so bald wie möglich fertiggestellt werden müssen. Denn man hat nur ein Leben und ich möchte die letzte Phase meines Lebens dort mit den wirklich Armen verbringen und mein Möglichstes für ihre Entwicklung tun. 2. Die zunehmende Zahl der Flüchtlinge in Europa sehe ich als eine große Herausforderung, dass man den Menschen vor Ort helfen muss, bessere Lebensbedingungen zu schaffen, damit sie dort leben können und nicht die Flucht nach Europa ergreifen müssen, um zu überleben. 3. In den Herausforderungen mit Ebola und HIV/AIDS wird es mir noch bewusster, wie unausweichlich Bildung und Aufklärung sind, wenn wir diese tödlichen Krankheiten besiegen wollen. 4. Es ist auch meine feste Überzeugung, dass ich hier in Deutschland für eine Seelsorgearbeit im bestehenden System nicht unersetzbar bin. Das Kirchensystem hier ist zu viel in Strukturen, Macht und Positionen verwickelt, so dass für das Wesentliche wenig Zeit und Kraft übrig bleibt. Menschen, die aus dem Glauben her ihre Kraft für den Alltag schöpfen möchten, suchen zunehmend andere Wege. Die Kirche hier im Lande ist nur ein Angebot unter vielen anderen geworden! Zu allem hin ist Weihbischof Guballa, der mich sehr eindringlich gebeten hatte, aus Kenia zurückzukommen und diese Gemeinde im Bistum Mainz zu übernehmen, bereits im Jahre 2012 verstorben. Hinzu kommt noch: mein Nachbarpfarrer will jetzt schon diese Gemeinde übernehmen. Für mich würde die Übernahme einer neuen Aufgabe im Bistum oder in Deutschland bedeuten, dass ich bis zu meinem Lebensabend hier bleiben muss. Das scheint für mich nicht der Wille Gottes zu sein. Ein anderer wichtiger Grund damals für meine Rückkehr nach Deutschland nach 10 Jahren in Kenia war mein schlechter Gesundheitszustand in Afrika. Inzwischen aber, Gott sei Dank, geht es mir wieder gut und ich bin durch die letzten drei „Gesundheits-TÜV-Untersuchungen“ gut durchgekommen. Darüber hinaus fordert die stetige Erweiterung unserer Arbeit in Ostafrika in den Sozial-, Bildungs- und Pastoralbereichen in 8 Bistümern Kenias und Tansanias auch mehr Personal. Darum wurde mein Wunsch nun von meinem Vorgesetzten angenommen und ich darf wieder in der zweiten Hälfte des neuen Jahres 2015 nach Kenia zurückkehren.

Expansionen in Ostafrika …: Im Sommer dieses Jahres war ich wieder für vier Wochen in Kenia, wo uns auch sieben Besucher aus Deutschland besuchten. Ich konnte sie zu manchen Stationen mitnehmen und selbst dabei die weiteren Entwicklungen auf jeder Station wahrnehmen. Nur kurz will ich über die neuen und wichtigsten Entwicklungen dort berichten:

Chavara School, Kibiko: Das größte Projekt des letzten Jahres war der Neubau der Grund und Hauptschule mit Internat in Kibiko, Ngong auf einem Gelände des HUDUMA Projekts, ein dreistöckiges Gebäude für 500 Schülerinnen und Schüler als erste Phase. Die Schule wurde am 03. Jan. 2014 durch den Bischof von Ngong eingeweiht und ist seitdem im Betrieb mit P. George als Administrator und drei Ordensschwestern in der Lehre und Leitung der Schule. Auf dem anderen Gelände von HUDUMA hat P. George begonnen, Bäume an den Grenzen anzupflanzen.

St. Mary’s Rehabilitationszentrum, Mbiuni: Inzwischen ist „St. Marys“ so sagen die Einheimischen aus tiefster Liebe und Zugehörigkeit zum Zentrum für körperlich und geistig behinderte Kinder und Jugendliche geworden. Letztes Jahr finanzierte die kenianische Regierung diesem Zentrum ein ganz neues Röntgengerät, da sich die nächste Möglichkeit zum Röntgen ca. 50 km in Machakos befindet. Damit ist St. Mary’s Rehabilitation Centre“ auch als Dispensary (Tagesgesundheitszentrum) besser ausgestattet als zuvor.

Mount Carmel Primary School, Donyo Sabuk: „Mount Carmel Nursary“ (Kindergarten) hat längst einen Spitznamen: „Carmel University“, weil unsere Kinder bereits mit drei und vier Jahren ziemlich gut Englisch sprechen. Es war lange eine Überlegung, ob wir für diese Kinder eine gute Grundschule im Anschluss an den Kindergarten anbieten wollen. Das zweistöckige Schulgebäude wird ab Januar 2015 in Betrieb genommen. Für die weitere Entwicklung solcher Einrichtungen haben wir ein Grundstück von 5 Hektar von einem einheimischen Arzt kostenlos erhalten. Auch dort planen wir eine Bildungseinrichtung.

Emmaus Retreat Centre, Makutano: Einer unserer kenianischen Priester hat vor einem Jahr mit einem Exerzitienzentrum in Makutano begonnen. Denn die Menschen in der Gegend, gleichfalls Christen, glauben mehr an die Kraft der Hexen und bösen Geister. Daher rührte der Wunsch des Bistums Muranga für ein „Geistliches Zentrum“, in dem Menschen zu Exerzitien und Besinnungstagen kommen und sich dort aufhalten können. An jedem ersten Samstag im Monat kommen schätzungsweise über 700 bis 800 Personen zum Gebets und Besinnungstag. Täglich und vor allem an Wochenenden kommen Menschen von weit her, um innerlich aufzutanken und zu beten. Sie können dort auch Unterkünfte erhalten.

„Neue Weide“ im Erzbistum Mombasa, Maktau: Eine ganz neue Missionsstation in Maktau wurde uns am 6. August 2014 im Erzbistum Mombasa im Gebiet des Tsavo National Parks übertragen, wo die Wildtiere mehr als die Menschen das Sagen haben. Weil es in Maktau noch keine Wohnmöglichkeit gibt, wohnt unser afrikanischer Mitbruder ca. 40 km entfernt in Bura und fährt jeden Tag hin und her. Der Mitbruder hat den Aufbau zu leisten, angefangen mit dem Erwerb eines Grundstücks sowie den dortigen Einrichtungen.

Expansion „im Ausland“, nach Manyire, Erzbistum Arusha, Tansania: Unsere Expansionsarbeit beschränkt sich nicht nur auf Kenia sondern seit über einem Jahr auch auf Tansania. Denn das Territorium unserer Region umfasst mehrere Länder Ostafrikas: wie z. B. Kenia, Tansania, Süd Sudan, Uganda … Durch den Einsatz meiner Mitbrüder konnten sie ein Land von ca. 20 Hektar erwerben. Im Laufe der Zeit wollen wir dort ähnliche Entwicklungsprojekte wie in Kenia auf die Beine stellen. Aber dies alles hängt auch von vielen anderen Faktoren ab, vor allem von Gottes reichem Segen.

Neue Pfarrkirche auf dem Gelände von Mount Sinai, Sykimau: Auf die Bitte des Bistums Machakos hin haben wir von unserem Gelände des Regionalhauses kostenlos ca. 1 Hektar Land für die Gründung einer neuen Pfarrei mit der Pfarrkirche St. Veronika übergeben. Dort wird gerade eine neue Pfarrkirche nach dem Plan der Gemeindemitglieder gebaut. Es ist ein sehr ambitionierter moderner Entwurf mit Platz für ca. 2000 Gottesdienstbesucher! Doch seit Monaten sieht der Bau wie ein Skelett aus, da die Gemeindemitglieder und der zuständige Mitbruder nach der Fundamentbauarbeit finanziell am Ende sind! Entgegen unseren und auch meiner eigenen Erfahrungen mit leerer werdenden Kirchen hier in Deutschland haben wir dort eine rapid wachsende Pfarrgemeinde in diesem neuen Wohngebiet und sehen so den Bedarf einer großen Kirche mit Pfarrzentrum und Räumlichkeiten usw. Nach vielen heißen Diskussionen sind wir zum Entschluss gekommen: wir versuchen, das zu ermöglichen, was die Menschen dort brauchen und was uns möglich ist. Die Spendenfreudigkeit der Einheimischen ist unbeschreiblich.

Unsere Gemeinschaft: Zwei außerordentliche Ereignisse: Am 23. November 2014, am Christkönigsfest, wurde unser Ordensgründer Kuriakos Elias Chavara zusammen mit Schwester Euphrasia, einer Schwester aus der Schwesterngemeinschaft, die gleichfalls von unserem Gründer stammt, in Rom von Papst Franziskus heiliggesprochen. Der Hl. Chavara war eine bedeutende Persönlichkeit und heiligmäßiger Priester seiner Zeit (1805 1871), der sich für die ganzheitliche Entwicklung der Menschen seiner Zeit eingesetzt hat, ohne auf die Religions- oder Konfessionszugehörigkeit zu achten. Die Hl. Euphrasia (1877 1952) hat ihr Leben aus einer tiefen Frömmigkeit heraus gestaltet und war auch eine Trösterin der Menschen in Not gewesen. Hinzu kommt ein glücklicher Zufall für mich persönlich, dass meine Mutter einige Jahre mit der Hl. Euphrasia im selben Haus gelebt hatte. So kommen die Heiligen „… vom anderen Ende der Welt …!“

„…72 andere … . Die Ernte ist groß, aber … wenige Arbeiter“ (Lk 10, 1; 2): 72 neue CMI Priester, 2014: In der 183 jährigen Geschichte unserer Gemeinschaft werden wir mit der höchsten Zahl der Priesterweihen in diesem Jahr – insgesamt 72 neue Priester – zwischen Weihnachten und Neujahr 2014 beschenkt und gleich zeitig werden auch unsere Tätigkeiten in fast 40 Länder erweitert. Wo früher europäische Missionare hingingen, sind heute vermehrt Priester aus der sogenannten Dritten Welt. Je mehr Berufungen wir geschenkt bekommen, desto mehr und ernster sehen wir unsere Aufgabe darin, dass wir dorthin hingehen, wo keiner hingeht.

„Eingetragener Verein“ zur Unterstützung unserer Arbeit in Ostafrika: „CMI Unterstützung für Ostafrika“ (e.V.): Durch die zunehmende Auflösung von Pfarrgemeinden hier in Deutschland wurden wir gezwungen, ein tragfähiges System für die Förderung der Entwicklungsarbeit in Ostafrika zu Stande zu bringen. Es sind ein paar sehr hilfsbereite, liebenswürdige Menschen im Süddeutschland, in D-78239 Rielasingen Worblingen, unter der Schirmherrschaft der dortigen Pfarrgemeinde, die nun einen „Eingetragenen Verein“ (e.V.) zustande brachten. Und am 08. Dezember 2014 – zufällig am Tag der kanonischen Gründung unserer Gemeinschaft im Jahre 1855 hat das Amtsgericht Registergericht in Freiburg i. Br. den Verein amtlich anerkannt als „CMI Unterstützung für Ostafrika e. V“; Geschäftsnummer: VR 700964 (Details: s. Homepage). Der Verein darf nun die Spenden annehmen und dafür die Spendenbescheinigungen ausstellen. Ich persönlich bin sehr froh und dankbar über dieses Ereignis. Denn der Verein verwaltet nun bei ihm eingegangenen Spenden für die Unterstützung unserer Projekte in Ostafrika (für Details über die Kontoverbindung: siehe unten). Auf diesem Weg möchte ich mich sehr herzlich bedanken für das starke Engagement von Herrn W. Breyer und F. Duffner und die unentgeltliche und sehr effiziente Arbeit des Rechtsanwaltes Herrn B. Hertrich, Fachanwalt für Steuerrecht, Singen. Damit haben die Menschen hier, die unsere Arbeit in Ostafrika unterschützen möchten, eine dauerhafte Möglichkeit, auch wenn ich persönlich nicht hier im Lande bin. Bis jetzt haben sich über ca. 30 Personen bereit erklärt, Mitglieder zu sein. Am Gründungstag wurde der Jahresbeitrag von 20, (zwanzig) Euro von den Anwesenden festgelegt. Die Bank führt das Konto des Vereins kostenlos und damit die ganze Verwaltungskosten ist null. Es wäre sehr ermutigend für den Verein, wenn mehrere Personen die Vereinsmitgliedschaft annehmen würden.

Und zuletzt …: Auf diesem Weg möchte ich mich im Namen meiner Mitbrüder und der Menschen in Kenia und Tansania für all Deine/Eure/Ihre Unterstützung herzlich bedanken. Ohne sie wäre vieles nicht möglich gewesen, was wir in Ostafrika aufbauen konnten und weiterhin wollen. Und wie immer, wenn jemand unsere Arbeit in Ostafrika finanziell unterstützen möchte, stehen die Bankkontoverbindungen unten.

Ich bitte auch um Verständnis für diese verspätete Post. Leider ging es nicht früher. Auf diesem Weg wünsche ich Dir/Euch/Ihnen von Herzen gesegnete Weihnachtstage und ein segenreiches neues Jahr 2015.

 

 

 

 

P. Paul Chummar C. CMI (bis 15. Dezember 2015): Körberstrasse 16, D-60433 Frankfurt am Main

Mobile: 0 163 46 96 123. Email: pchummar@gmail.com

 

Mit Spendenbescheinigung: „CMI Unterstützung für Ostafrika e. V.“: Volksbank Schwarzwald Baar Hegau:

IBAN: DE 59 69 49 00 00 00 29 83 67 01.       BIC: GENODE 61VS1. (bitte, mit voller Anschrift).

 

 

Ohne Spendenbescheinigung: „CMI Kenia Mission“: Sparkasse Neckartal Odenwald:

IBAN: DE 37 67 45 00 48 00 04 06 66 43.       BIC: SOLADES 1MOS.

 

Homepage: http://www.cmi kenia mission.org