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Rundbrief Advent 2013 |
Im Advent 2013 Zunächst
wünsche ich Ihnen/Euch/Dir einen gesegneten Advent. Die Advents- und
Weihnachtszeit ist eine Zeit der unvergesslichen Begegnungen. Die Texte aus der
heiligen Schrift berichten von verschiedenen
Begegnungen: dem Engel Gabriel und Maria, Maria und Elisabeth, dem Ehepaar aus
Nazareth auf der Herbergssuche und den abweisenden Menschen von Bethlehem, von
Engeln und Hirten und dem Kind in der Krippe von Bethlehem, den Magiern und dem
Kind…! Aber die erstaunliche Überraschung bei all diesen Begegnungen ist die
Feststellung, dass nicht nur die Menschen ihren Weg zum Kind von Bethlehem
machen, sondern auch Gott selbst kehrt sich zu den Menschen hin, um in allen
Ecken und Winkeln der Welt und bei den Kleinsten der Gesellschaft zu sein.
Gerade unser Papst Franziskus setzt ganz ermutigende deutliche Zeichen für
diese Art der Begegnungen. Seine Art des Umgangs mit den Menschen und den
Themen der Kirche und der Welt ermutigt mich sehr, nach meinem längeren
Schweigen mich mit diesem Rundbrief zu melden. „Der
verschollene Pater Paul“… In den letzten fast
drei Jahren habe ich keinen Rundbrief geschrieben. Ich bitte dafür von ganzem
Herzen um Entschuldigung. Obwohl ich mir immer wieder vorgenommen habe, einen
Rundbrief zu schreiben, kam doch wieder etwas dazwischen oder es fehlten mir
der Elan und die Zeit. Denn ich habe eine sehr bewegte, ja eine schwierige Zeit
hinter mir, ja eine Zeit, die völlig anders auf mich zukam, als ich mir
vorstellte. Es begann mit meinem Sabbatjahr im Jahre 2011: mein
Gesundheitszustand wurde immer schlechter, bis mir mein Hausarzt, der mich seit
über 20 Jahren gut kennt, riet, wenigstens für eine Zeitlang nicht unter den
sehr heißen Wetterbedingungen und schwierigen Umständen in Afrika zu bleiben.
Unabhängig davon wurde ich vom verstorbenen Weihbischof Guballa
von Mainz während meines Sabbatjahres eindringlich gebeten, wenigstens für eine
gewisse Zeit im Bistum tätig zu sein. So bin ich als volles Mitglied unserer
ostafrikanischen Region - für die Afrika-Mission - nach meinem Sabbatjahr hier
in einer Gemeinde, an der Peripherie von Mainz, gelandet und überwiegend in der
Seelsorge tätig. Inzwischen hat sich mein Gesundheitszustand, wie die letzten
Untersuchungen belegen, gut stabilisiert. Und wie lange ich hier in Mainz sein
werde, das weiß nur Gott…! Denn, wie in meinem bisherigen Leben, möchte ich
diese Frage der Führung Gottes überlassen. Aber ich merke sehr stark: „Zwei
Seelen wohnen, ach, in meiner Brust...“. Egal wo ich bin, fühle ich mich zu
meiner Ordensgemeinschaft in der afrikanischen Region hingezogen, und mein Herz
schlägt unaufhörlich für Afrika und für die Entwicklung der ostafrikanischen
Region! Eines ist sicher: wenn ich, egal auf welchem Grund, von Mainz wegziehen
sollte, dann bin ich wieder in Afrika. „Dauerkarte
nach Kenia“…? Ich bin in den
letzten zwei Jahren zwei Mal in Kenia gewesen; zuletzt verbrachte ich den
ganzen Monat September 2013 dort. Es gibt einige sehr gute Entwicklungen, über
die ich gerne berichten möchte. Zunächst ist das HUDUMA-Projekt nun angelaufen,
für das ich einige Jahre hier in Deutschland unterwegs war und mit
Ihrer/Eurer/Deiner Unterstützung ca. 15 Hektar Grundstück (zwei Grundstücke,
jeweils 5 und 10 Hektar) in Kibiko-Ngong
erwerben konnte. Das ist die neueste sehr erfreuliche und wichtigste Nachricht,
die ich allen berichten kann. Die erste Phase des Projektes ist der Anfang
einer Grund- und Hauptschule mit Internat, in Kibiko-Ngong.
Das Gebäude ist bald funktionsfähig. Es ist dreistöckiges Gebäude, um die
Kosten für die Fundamentarbeit zu sparen. Die
Einweihung der Schule auf einem Grundstück von ca. 5 Hektar wird am 03. Januar
2014, am Festtag unseres Ordensgründers, des Seligen Kuriakos
Elias Chavara, durch den neuen Diözesanbischof von Ngong, John Oballa Owaa, vorgenommen. Die Verwirklichung des Projektes und der
ersten Phase der Schule musste sehr viele Hindernisse überwinden: die
Streitigkeiten über die Grenzen der beiden Grundstücke, die ich bereits vor ein
paar Jahren erworben hatte, die überraschende Amtsniederlegung des früheren
Bischofs von Ngong und ein dadurch
entstandener Stillstand des gesamten Projektes, bis der neue und jetzige
Bischof sein Amt übernahm…, meine Versetzung nach Deutschland usw. Aber
inzwischen ist alles, Gott sei Dank, gut geworden, weil wir einen tatkräftigen
und sehr engagierten Mitbruder für das Projekt haben. Pater George Kallukaran CMI ist für die Verwaltung (Bau und Grundstück
usw.) der Schule, und drei indische Ordensschwestern zusammen mit den
einheimischen Lehrkräften sind für die Lehrtätigkeit zuständig. Alle sind
bereits vor Ort und bereiten den Beginn der Schule im Januar 2014 vor. Zurzeit
laufen die Anmeldungen der Schüler. Warum zunächst eine Grund- und Hauptschule?
Nach den Studien über das Projekt der Land- und Viehwirtschaftsschule und den
Empfehlungen von Seiten der Experten kann eine solche spezielle Schule nur dann
nachhaltig funktionieren, wenn parallel dazu eine gute dies unterstützende
Grund- und Hauptschule existiert. Da die meisten Schülerinnen und Schüler nicht
jeden Tag den weiten Weg von zuhause in die Schule leisten können, brauchen sie
eine Unterkunft, ein Internat. In der jetzigen Phase gibt es noch keine
Schlafräume. Daher werden die Schülerinnen und Schüler in den Klassenzimmern
untergebracht, wie wir es in der Anfangsphase anderer Schulen getan haben, bis
wir dazu die notwendige Finanzierung haben. Auf dem größeren Grundstück von 10
Hektar ist einiges für die Land- und Viehwirtschaft und eine Schule für die
Getreidewirtschaft vorbereitet worden. Leider ist in diesem Jahr der Regen
ausgeblieben und deshalb konnte man sie nicht bewirtschaften. Beim letzten
Besuch habe ich meinen Mitbrüdern die Finanzierung eines Tiefbrunnens und eines
Traktors versprochen, damit sie schnellstmöglich das Grundstück mit der Anpflanzung
von Getreide und anderen Lebensmitteln bewirtschaften können. Neue
Entwicklungen in drei Bereichen: In meinen früheren
Rundbriefen habe ich über die Grundeinstellung, einer ganzheitlichen
Entwicklung der Menschen geschrieben und dass man sie in der Arbeit immer vor
Augen haben muss. Dies ist ein Erbe des Gründers unserer Gemeinschaft im Jahre
1831, das Bildung, Soziale
Entwicklung und Pastorale Tätigkeit beinhaltet. Die Bilder werden
demnächst auf unserer Internetseite auf dem neuesten Stand gebracht. Neue Entwicklungen im
Bildungsbereich sind zahlreich: Die Zahl der Schüler
in der Mount Sinai-Schule, in Sykimau, hat zugenommen, und sie hat
weiterhin einen guten Ruf, was die die qualitative Bildung anbelangt. Die Carmel Girls High School in Mbiuni,
eine Schule für Mädchen im Busch, ist weiterhin eine der Topschulen im ganzen
Land, vor allem für ihren guten Ruf für „low expense – high quality“. Das Rehabilitationszentrum für körperlich und
geistig Behinderte mit über 130 Kindern und Jugendlichen hat inzwischen die
Aufmerksamkeit der Regierung und anderer Hilfsorganisationen gewonnen. Die St. Joseph's Primary School bleibt eine der begehrtesten
Internatsschule in der ganzen Gegend. Die Christ High School als Tagesschule
steht für die mittelschwachen Schülerinnen und Schüler in der Umgebung von Mbiuni zur Verfügung. In Donyo
Sabuk bekommen über 200
Kinder des Kindergartens „Carmel Nursary“
eine zweisprachige Vorschulbildung. Weil diese kleinen Kinder jetzt schon neben
ihrer Muttersprache Kikaba und der Regionalsprache Kishwahili sehr gut Englisch sprechen, heißt der
Kindergarten im Volksmund „Carmel
University von Donyo Sabuk“!
Darüber hinaus bauen meine Mitbrüder gerade die Erweiterung des Kindergartens
mit einer Grund- und Hauptschule, die im nächsten Jahr in Betrieb gehen wird.
Etwa 10 km von Donyo Sabuk
entfernt haben die Mitbrüder nun ein Grundstück kostenlos bekommen, um dort
eine höhere Schule zu errichten. Auf dem Grundstück von Makutano
neben der Grund- und Hauptschule bauen unsere Schwestern aus Indien (weiblicher
Zweig unserer Gemeinschaft, CMC) nun einen neuen Kindergarten auf. In Karaba dient die Grund- und Hauptschule den Schülern
aus dem großen Pfarrgemeindegebiet, vor allem für die Kinder armer Eltern,
damit auch sie eine gute Schulbildung erhalten. Neue
Entwicklungen in der Sozialentwicklungsarbeit:
In unserer Spezialeinrichtung für körperlich und seelisch behinderte Kinder und
Jugendliche in Mbiuni gibt es seit einiger
Zeit auch eine „Außenstelle für Gesundheit“ als „Dispensary“.
Allein wegen der Entfernung von über 60 km bis zum nächsten Krankenhaus nach Machakos
zum Röntgen, wurde ein neues Röntgengerät von einem Geldgeber gespendet und
seit neuestem in Betrieb genommen. Zwei Wasserprojekte wurden durch einen
Mitbruder verwirklicht, der zurzeit in der USA arbeitet: ein
Regenwassersammelbecken im St. Mary's
Rehabilitationszentrum und ein Tiefbrunnenprojekt in Donyo
Sabuk für die Menschen in der Umgebung. Was an
einzelnen Hilfen an die bedürftigen Menschen geleistet wird, ist umfangreich,
sei es Hilfe für medizinische Behandlungen, Hilfe für Schulgebühren, Hilfe für
Hausbau usw. Erweiterung
der pastoralen Tätigkeiten: Bei meinen letzten
zwei Aufenthalten in Kenia ist mir sehr bewusst geworden: Während hier in
Deutschland das Pfarrgemeindeleben immer instabiler geworden ist, wächst und
gedeiht die Kirche und damit das kirchliche Leben mit einer Gesamtentwicklung
der Menschen in Afrika. Um ein paar neueste Entwicklungen zu nennen: unsere
allererste Pfarrei in Mbiuni ist aufgrund
zunehmender Gemeindemitgliederzahlen (1983: ca. 12,000, 2013: ca. über 30,000)
im Sep. 2013 in zwei Pfarrgemeinden geteilt worden. Genauso wurde die große
Pfarrgemeinde Ngunga schon vor zwei Jahren in
zwei geteilt: Ngunga und Donyo
Sabuk,
und die dritte Einteilung und Errichtung der neuen Pfarrgemeinde Mattu steht bevor. Auf dem Grundstück in Makkutano ist nun ein Exerzitienzentrum
errichtet worden, und viele Menschen kommen, um dort zu beten und vor allem die
Angebote für Wochenendgebete und Vortragsexerzitien wahrzunehmen. In Syokimau sind meine Mitbrüder nun dabei, in einem
immer größer werdenden Wohngebiet an der Peripherie von Nairobi und dem
Flughafen nach dem Plan des Bistums und der Pfarrgemeinde eine Kirche – ein
moderner Bau – mit 2000 Plätzen zu bauen. Darüber hinaus wurden in allen
unseren Hauptgemeinden neue Außenstationen errichtet, da die Zahl der Getauften
zunimmt, um ihnen den langen Weg zu einem Gottesdienst zu erleichtern. Entwicklungen
auf der Gemeinschaftsebene:
Was mit unseren Gemeinden in Afrika so geschieht, entspricht, Gott sei Dank,
auch unserer Ordensstruktur. Allein in Kenia sind wir zurzeit in sieben
Bistümern tätig: Machakos, Muranga, Ngong, Meru, Nyeri, Embu und Mombassa. Dem Bistum Kitui,
Kamuwongo, wo wir eine völlig neue Gemeinde
mit 12 Außenstationen, einer Schule und einem Gesundheitszentrum der
Ordensschwestern haben, wurden die gesamten Einrichtungen unentgeltlich
übergeben. Darüber hinaus haben wir am 03. Juli 2013 mit unserer Tätigkeit in
Tansania im Erzbistum Arusha die Errichtung
einer neuen Pfarrgemeinde in Mangire mit drei
Außenstationen, angefangen. Ab 01. Oktober 2013 ist unsere Madagaskar-Mission
als selbstständige Sub-Region deklariert worden, wo 10 Mitbrüder aus Indien
arbeiten. Und in Kenia allein arbeiten insgesamt 36 CMIs (28 Priester und 18
Priesteramtskandidaten). Wir haben allen Grund, Gott und allen Spendern
zutiefst dankbar zu sein. Denn was wir in den letzten 32 Jahren als Missionare
aus Indien auf dem afrikanischen Kontinent bewegen konnten, ist nicht allein
unsere Leistung sondern die der vielen Menschen, die uns tatkräftig unterstützt
haben. Dafür möchte ich Ihnen/ Euch/Dir ein ganz herzliches Vergelt's
Gott aussprechen. Auf
dem Weg eines „Eingetragenen Vereins, e.V.“:
Die
Notwendigkeit der Gründung eines „Eingetragenen Vereins, e.V.“ in Deutschland,
um eine solide und dauerhafte Hilfeleistung für unsere afrikanischen
Entwicklungs- und Missionstätigkeiten zu gewährleisten, wurde mir nach langer
Überlegung von verschiedenen Seiten nahe gelegt. Zum einen bin ich selbst davon
überzeugt, dass die eingehenden Spenden von den Menschen aus Deutschland selbst
verwaltet werden sollten. Zum anderen verändern sich hier nach und nach die
Pfarrgemeinden, die als Rechtsträger der Spenden funktionieren, und werden
sogar als eigenständige Gemeinden nicht mehr existieren. Über die notwendigen
rechtlichen Schritte zur Gründung solch eines Vereins wurde ich von Fachleuten
unterrichtet. Wir brauchen Mitglieder für den vorgesehenen Verein, die einen jährlichen
Mindestbeitrag von 12 Euro (pro Monat 1 Euro) beisteuern. Für
Ihre/Eure/Deine Bereitschaft wäre ich sehr dankbar, damit der vorgesehene
Verein schnellstmöglich gegründet werden kann. Für weitere Informationen, bitte
ich, mit mir Kontakt aufzunehmen (s. Anschrift und Kontakt unten). Freundschaftsbesuch
in Kenia im Sommer 2014: Im Sommer (Ende Juli – August)
2014 würde ich sehr gerne eine Gruppe für einen Besuch von ca. 3 Wochen nach
Kenia mitnehmen. Vorgesehen sind, wie bei den früheren Besuchsgruppen, die
Besuche unserer Missionsstationen, Sehenswürdigkeiten im Land, Besuche der
Naturparks mit den Wildtieren und auch einen Erholungsaufenthalt am Meer. Da
wir diesen Besuch als Freundschaftsbesuch verstehen und die Teilnehmer so weit
wie möglich in unseren eigenen Häusern unterbringen wollen, ist die Anzahl
begrenzt. Wenn sich jemand für die Reise interessiert, möge er sich bitte bis
zum Jahresende bei mir melden. Weihnachten
ist das Fest der Begegnung: Begegnungen
sind der Hauptgedanke, die mir zurzeit durch Kopf und Herz gehen, als Chance
einer Verlebendigung unseres Gemeindelebens. Die Gefahr der Anonymität der
immer größer werdenden Gemeinde ist sehr groß; man kennt sich gegenseitig gar
nicht. Wie soll dann die „Sorge um den Menschen als Seelsorge“ geschehen?... Und ich selbst merke: Echte Begegnungen brauchen Zeit
für-einander. Aber auf Schritt und Tritt heißt es bei uns hier in Deutschland:
„Ich habe keine Zeit…!“ Aber nirgendwo im Evangelium finde ich, dass Jesus
seinen Dienst an den Menschen ständig unter Zeitdruck getan hat. Also, Gott
nimmt sich Zeit für uns Menschen und für Begegnungen, die das Leben des
Einzelnen verändern. Ich wünsche mir, ich wünsche Ihnen/Euch/Dir in den
kommenden Tagen Zeit für Begegnungen mit Gott und Zeit für Begegnungen
miteinander und uns allen aber ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein
segensreiches Neues Jahr 2014. Mit
herzlichem Gruß und Dank aus Mainz, Ihr/Euer/Dein Email:
pchummar@gmail.com
Telefon: 0 61 36 81 41 88 / Handy: 0 163 46 96 123 http://www.cmi-kenia-mission.org |